„Festwochen“ der Kirchenmusik:
Haydn, Mozart und Schubert im Mai

Deckengemälde-mit-Scheinkuppel
Liebe Freunde der Kirchenmusik!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Im Mai können Sie in der Jesuitenkirche wahre Festwochen der Kirchenmusik erleben! An sechs Sonn- und Feiertagen bringen wir klassische Messen der Wiener Kirchenmusik von Haydn, Mozart und Schubert – und dies bei bereits angenehmen Temperaturen im Kirchenraum.

Mittendrin, als besonderen Höhepunkt der kirchenmusikalischen Tätigkeit des Chores für den Frühling 2016, wird am Donnerstag, dem 19. Mai 2016, um 19:30 Uhr die „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi in der Jesuitenkirche aufgeführt. Dieses Werk hat die Chor­vereini­gung zuletzt im Jahre 2011 präsentiert (von diesem Konzert gibt es einen CD-Mitschnitt). Sie haben nun wieder die Gelegenheit, dieses gewaltige Werk im sakralen Rahmen zu erleben! Wenn Sie Ihre Eintrittskarten noch nicht bestellt haben, dann tun Sie es bitte rasch unter 0664-3366464, denn es gibt nur mehr Restkarten; auf die Abendkasse würde ich nicht mehr warten!

 Auch in unserer Kirche ist der Winter inzwischen zu Ende gegangen, und das bis vor kurzem noch frostige Raumklima ist jetzt so, dass es noch bei sommerlichen Außentempera­turen eine willkommene Abkühlung bietet …

Hartwig Frankl, Obmann

 

Sonntag, 1. Mai 2016: W.A. Mozart, Große Messe in c-Moll, KV 427

Den Textbeitrag hierzu können Sie bereits im Newsletter April 2016 nachlesen.

Die Solisten sind Cornelia Horak (Sopran I), Katrin Auzinger (Sopran II), Ilker Arcayürek (Tenor) und Yasushi Hirano (Bass).

Der Chor singt zum Offertorium die Choralfuge „Ehre und Preis“ BWV 243/11b von J. S. Bach.

 

Donnerstag, 5. Mai 2016, Christi Himmelfahrt: Joseph Haydn – „Nikolaimesse“

Mit den beiden letzten Missae breves, der „Missa Sancti Nicolai“ und der „Missa Sancti Joannis de Deo“, hat Haydn auch in dieser Gattung Meisterwerke geschaffen, die bereits zu seinen Lebzeiten zu den beliebtesten zählten – das zeigen ihre zahlreichen Abschriften.

Das Wirken von Joseph Haydn (1732-1809) fiel in eine Zeit, die der Kirchenmusik nicht günstig gestimmt war. Die Aufklärung kultivierte einen Affront gegen alles Zeremonielle. Und da die Kirchenmusik im katholischen Österreich eng an die Mess-Zeremonien geknüpft war, kam sie mit auf den Index.

Gleichwohl sind von Haydn insgesamt zwölf Messen überliefert, davon sind die sechs großen späten Messen Auftragswerke für die Feier des Namenstags der Fürstin Esterházy. Zu den sechs früheren und kleineren Messen gehört die Missa Sancti Nicolai, komponiert vom 40-jährigen Kapellmeister Haydn 1772 zum Namenstag seines Fürsten Nicolaus I. Joseph von Esterházy (1714-1790),  dem Nikolaustag. Zur persönlichen Huldigung der Machthaber war eine Messvertonung also durchaus erwünscht.

Der Nikolaustag verwehrte allerdings den bei einem Fürsten sonst fälligen Einsatz von Pauken und Trompeten, denn er liegt in der Adventszeit als Bußzeit, wo die Trompetteria tabu ist. So nahm Haydn zum schlichten »Kirchentrio« mit Violinen und Bass nur Oboen und Hörner dazu, um etwas mehr »Sound« zu erreichen. Die Musik zeigt im Gesamttonfall jedoch kaum Spuren von Buße. Überwiegend wird in ungetrübtem G-Dur musiziert, und schon im anfänglichen Kyrie, das man ja als Bußruf deuten könnte, herrscht schönste Terzenseligkeit vor.

Fachleute rücken das Werk deswegen in die Nähe der für die Weihnachtszeit typischen Pastoralmessen. Vielleicht sollte es aber einfach ein gefälliger Ohrenschmaus für den Fürsten an seinem Namenstag werden. Heutigem Empfinden nach würde man das eher als froh gestimmte Sommermusik taxieren.

Bei aller Haydn’schen Heiterkeit gibt es doch bemerkenswerte inhaltliche Akzente. Zu Beginn des Gloria etwa kontrastiert Haydn dem in die Höhe aufschwingenden »Gloria in excelsis Deo« dermaßen eindrücklich das »et in terra pax hominibus«, dass jedem Hörer, auch dem Fürsten, die Niedrigkeit des Menschen gegenüber Gottes Majestät plastisch zu Ohren kommt. Geradezu schüchtern folgt das »wir loben dich, wir benedeien dich, wir beten dich an«, ein Musterbeispiel für aufklärerische Frömmigkeit. Die schuldhafte Verstrickung im »peccata mundi« macht Haydn klanglich groß, um demütig im Piano die Bitte um Erhörung anzuschließen.

Im Credo handhabt Haydn zunächst virtuos die Technik der Verkürzung. Jeder der vier Stimmen weist er eine andere Textzeile zu, sodass in wenigen Takten das halbe Credo absolviert ist. Bei »qui popter nos homines« aber singen plötzlich alle dasselbe, und alle können hören: Es geht vor allem um uns Menschen, um unser Heil.

Der Tradition folgend singen ab »et incarnatus est« die Vokalsolisten im Adagio als polarem Moll-Mittelsatz. Auch hier sticht immer wieder ein markant eingestreutes »pro nobis« / »für uns« hervor. Ab »et resurrexit« dominiert die Auferstehungs-Figur der Violinen, die hier wie oft unisono spielen. Das dient der Plastizität der Musik, ist aber für jedes Orchester eine heikle Sache.

Im Agnus Dei am Schluss erzeugt die Polarität von g-Moll und G-Dur die sonst vermisste Tiefenspannung. Man meint, Pergolesis berühmtes »Stabat mater« durchzuhören. Die G-Dur-Bitte um Frieden ist musikalisch identisch mit dem Kyrie-Beginn. Haydn hat das im Manuskript gar nicht mehr ausnotiert. Die potenzielle Zeitnot des Komponisten hat so zu einem stimmigen Werkschluss geführt. Die schönen Terzen sind ein Vorgeschmack des durch Christus gewährten Friedens.

(Konrad Klek/ Evangelisches Sonntagsblatt für Bayern)

 

Als Solisten hören Sie: Sandra Trattnigg, Martina Steffl, Gernot Heinrich und Markus Volpert.

Zum Offertorium singt der Chor „Ave Maria“ von Jakob Arcadelt (1504? – 1562?)

 

Sonntag, 8. Mai 2016: Franz Schubert – Messe in G-Dur, D 167

Laut Eintrag im Partitur-Autograph komponierte der gerade 18-jährige Schubert die Messe in weniger als einer Woche, vom 2. bis 7. März 1815. Da er dafür die Arbeit an seiner 2. Sinfonie unterbrach, darf angenommen werden, dass Schubert für die Messe einen Kompositionsauftrag erhalten hatte. In der Erstfassung war für das Orchester nur eine am Wiener Kirchentrio (2 Violinen und Basso continuo, hier erweitert um die Bratsche) orientierte kleine Besetzung vorgesehen. Vermutlich wurde das Werk in dieser Form erstmals 1815 unter Schuberts eigener Leitung in der Lichtentaler Pfarrkirche aufgeführt.

Zu einem nicht genau bestimmten späteren Zeitpunkt erweiterte Schubert die Besetzung des Werks um Trompeten und Pauken. Da Eusebius Mandyczewski, der Herausgeber des Werks, im Rahmen der alten Schubert-Gesamtausgabe (1887) diese Erweiterungen für unecht hielt, nahm er nur die Erstfassung in die Edition auf, was für die kommenden Jahrzehnte für die Rezeption der Messe bestimmend blieb. Erst in den 1980er-Jahren wurde der originale Stimmensatz von der Hand Franz Schuberts mit den instrumentalen Erweiterungen in Klosterneuburg wieder aufgefunden, wo am 11. Juli 1841 die erste nachweisbare Aufführung dieser Fassung stattgefunden hatte.

Der Erstdruck der Messe erfolgte 1846, allerdings fälschlicherweise unter dem Namen des früheren Prager Domkapellmeisters Robert Führer, der kurz zuvor seine Stelle wegen Betrugs verloren hatte und später wegen diverser Vergehen im Gefängnis landete. Schuberts Bruder Ferdinand forderte daraufhin 1847 in einem Zeitungsartikel die Richtigstellung, die bei der nächsten Auflage des Drucks erfolgte. Ferdinand Schubert erweiterte 1847 seinerseits die Besetzung der Messe nochmals um Oboen (oder Klarinetten) und Fagotte.

Die Messe ist überwiegend homophon und liedhaft gesetzt und somit auf die Möglichkeiten einer kleineren Kirchengemeinde hin ausgerichtet. Nur das Benedictus ist als dreistimmiger Kanon angelegt, und die Osanna-Abschnitte von Sanctus und Benedictus sind als Fugati komponiert.

Wie in allen seinen lateinischen Messvertonungen lässt Schubert im Credo den Satz „Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam“ (deutsch: „[Ich glaube an] die eine heilige katholische und apostolische Kirche“) aus, sowie in diesem Werk auch den Satz „Et expecto resurrectionem mortuorum“ (deutsch: „Ich erwarte die Auferstehung der Toten“), und gibt damit seinen ganz persönlichen Vorbehalten gegenüber bestimmten zentralen christlichen Glaubenssätzen Ausdruck.

Die G-Dur-Messe gehört heute zu den am meisten aufgeführten kirchenmusikalischen Werken Franz Schuberts.

Solisten sind Monika Riedler, Alexander Kaimbacher und Yasushi Hirano.

Zum Offertorium singt der Chor von Heinrich Schütz (1585-1672): „Dank sei unserm Herrn“ (Schlußchor aus der Markus-Passion).

 

Pfingstsonntag, 15. Mai 2016: W.A. Mozart, „Orgelsolomesse“ KV 259

Die beiden C-Dur-Messen KV 258 und 259 sind zwischen Ende 1775 und 1776 entstanden. Sie weisen einige Parallelen auf. Der durch Pauken und Trompeten entstandene feierliche Charakter der beiden Messen wird durch später hinzugefügte Oboen-Stimmen weiter hervorgehoben. Dem Gebot der Kürze – eine ausdrückliche Anordnung des Salzburger Fürsterzbischofs – kommt große Beachtung zu. Es finden sich formale und satztechnische Neuerungen in den Sätzen Benedictus und Agnus Dei.

Die Orgelsolo-Messe KV 259 ist die kürzeste Messe Mozarts. Im Credo führt die Kürze zu diffuser Polytextur. Das Benedictus zeichnet sich durch den solistischen Orgelpart aus, der in den vier­stimmigen Vokalsatz in konzertähnlicher Form eingearbeitet ist. Der erste Teil des Agnus Dei wirkt mit seiner pizzi­cato begleiteten Violinmelodie wie eine Serenade.

Als Solisten wirken mit: Sandra Trattnigg (Sopran), Annely Peebo (Alt), David Sitka (Tenor) und Klemens Sander (Bass). Zum Offertorium hören Sie die Kirchensonate in D-Dur.

 

ABENDKONZERT:

Donnerstag, 19. Mai 2016, 19:30 Uhr: „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi

Für George Bernhard Shaw war die „Messa da Requiem“ Verdis größte Oper. Als »Oper im Kirchengewande« von Zeitgenossen missverstanden, gehört diese Totenmesse heute zu den meistgespielten oratorischen Werken der Chorliteratur. Tatsächlich nimmt das Requiem eine Sonderstellung im Schaffen des bedeutendsten italienischen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts ein. Der Dramatiker Verdi lässt sich in der geistlichen Komposition nicht verleugnen. Geradezu tonmalerisch hat der Komponist den dramatischen Inhalt der lateinischen Liturgie vertont.

Die Farbigkeit der Partitur und die opernähnliche Behandlung des Requiem-Textes sorgte damals für Aufsehen – und tut es noch heute. Gerade deshalb gehört das Requiem zu den beliebtesten Werken des großen Opernkomponisten. Unbestritten ist auch, dass es sich dabei um eine der wichtigsten Vertonungen der christlichen Totenmesse handelt.

Eine ausführliche Werkeinführung zum Verdi-Requiem finden Sie diesmal als Anhang zu diesem Newsletter bzw. gleichlautend im Konzertprogramm.

Die Aufführung dieses gewaltigen Werkes im Kirchenraum – die Jesuitenkirche zeichnet sich ja durch eine geradezu ideale Akustik aus – ist eine echte Besonderheit in der Wiener Musikszene. Wer am 19. Mai verhindert ist, dieses Verdi-Requiem mitzuerleben, wird im Oktober nochmals dazu Gelegenheit haben, wenn die Chorvereinigung – erstmals in ihrer Geschichte – mit einem Gastorchester und dessen Leiter als Dirigenten auftritt.

Unsere Solisten sind diesmal: Cornelia Horak (Sopran), Heidi Brunner (Alt), Ilker Arcayürek (Tenor) und Yasushi Hirano (Bass).
Dirigent: Andreas Pixner

Eintrittspreise:
Vorverkauf: Kat. A: 35,-/ Kat. B: 30,-/ Kat. C: 25,- (mit Sichteinschränkung)
Abendkassa: 40,-/ 35,-/ 30,-
Rollstuhlplätze, Studenten mit Ausweis: € 10,-

 

Sonntag, 22. Mai 2016: Joseph Haydn, „Kleine Orgelsolomesse“

Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 in Rohrau, Niederösterreich, geboren. Er starb am 31. Mai 1809 in Wien. Den größeren Teil seiner beruflichen Laufbahn verbrachte Haydn als Hofmusiker auf dem Landsitz der wohlhabenden Adelsfamilie Eszterházy, wo er deren Orchester und Oper leitete. Ab dem Jahr 1781 entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen Haydn und Mozart.

Haydn war unter seinen Zeitgenossen bekannt für seine liebenswürdige und optimistische Persönlichkeit. Er hatte einen kräftigen Sinn für Humor, der in seiner Liebe zu Streichen hervortrat und oft in seiner Musik hörbar wird. Er wurde besonders von den ihm unterstehenden Hofmusikern der Esterházys geschätzt, da er eine herzliche Arbeitsatmosphäre pflegte und die Interessen der Musiker wirksam gegenüber ihrem Arbeitgeber vertrat.

Haydn war frommer Katholik, der oft seinen Rosenkranz zur Hand nahm, wenn er bei einer Komposition festgefahren war, eine Gewohnheit, die er als hilfreich empfand. Wenn er eine Komposition beendet hatte, pflegte er „Laus deo“ (Ehre sei Gott) oder eine ähnliche Wendung an das Ende des Manuskripts zu schreiben.

Eher zufällig begegnen sich Haydn und die Barmherzigen Brüder. Ab 1749 suchte Haydn in Wien nach Möglichkeiten, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1751 oder 1755 erhält er dann eine Anstellung als Kirchenmusiker (1. Geiger) bei den Barmherzigen Brüdern. Es war der Beginn einer langen Beziehung die sich später in Eisenstadt fortsetzte. Seine Anstellung in Wien endete 1758.

Als Haydn 1761 von Fürst Esterházy als Kapellmeister eingestellt wird, sucht Haydn in Eisenstadt wieder den Kontakt zu den Barmherzigen Brüdern. Diese haben 1760 die Leitung des fürstlichen Armenhauses (Krankenhauses) und der Apotheke übernommen. Neben seiner Tätigkeit für den Fürsten, wirkt er auch als Kirchenmusiker in der Krankenhauskirche der Barmherzigen Brüder. Mit Frater Primitivus Nimetz, der ebenfalls beim Fürsten angestellt war (Bibliothekar), verband ihn eine besondere Beziehung. Frater Primitivus baute auch „Flötenuhren“, für die Haydn 32 Musikstücke schrieb.

In seinem Testament vermachte Haydn den Barmherzigen Brüdern 50 Gulden, aus Dankbarkeit für alle empfangenen Wohltaten.

In Dankbarkeit und sicher auch in geistlicher Verbundenheit widmete Haydn seine kleine Orgelsolomesse „Missa brevis Sancti Joannis de Deo“ dem Ordensgründer der Barmherzigen Brüder. Sie wurde in der Krankenhauskirche in Eisenstadt 1775 nicht nur uraufgeführt, sondern speziell für die Kirche geschrieben. Da die Krankenhauskirche nur einen kleinen Chor hat, konnte die Anzahl der Sänger und Musiker nur gering sein. Die Partitur endet mit: „Laus Deo, Beatae Virgini Mariae et Sankti Ioanni de Deo“ – Lob sei Gott und der seligen Jungfrau Maria wie auch dem heiligen Johannes von Gott.

Pater Generaldefinitor Rudolf Knopp OH

Das Sopransolo im „Benedictus“ singt Sandra Trattnigg.

Zum Offertorium erklingt die Kirchensonate in G-Dur von W.A.Mozart.

 

Donnerstag, 26. Mai 2016, Fronleichnam: W.A. Mozart, „Große Credomesse“ KV 257

Die Große Credo-Messe, datiert auf November 1776, erklang zur Bischofsweihe des Grafen von Spaur im Salzburger Dom. Dem Umfang nach steht sie zwischen Missa brevis und Missa longa. Auch formal gesehen ist sie eine Mischung aus beiden Gattungen. Mozart verzichtet gänzlich auf Fugenkomposition. Andererseits ist das Credo in einem großen sinfonischen Satz angelegt. Der mit dem Stil eines Opera-buffa-Finales vergleichbare Schlussteil stellt ebenso wie die stringente Verbindung einzelner Sätze eine Neuerung dar.

Die Bezeichnung „Credomesse“ bezieht sich auf den ausgedehnten Credosatz, der den inneren Höhepunkt, der Menschwerdung und Kreuzigung Christi, darstellt. Immer wieder wird der Ruf „credo, credo“ als etwas sehr Zentrales in unserem christlichen Glauben  in den Mittelpunkt gestellt.

Mozart greift hier wie in seiner früheren „Kleinen Credomesse“ KV 192 eine kirchenmusikalische Praxis auf, die seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Süddeutschland und Österreich nachgewiesen ist. Die mehrfache Wiederholung der Anfangsworte des „Credo“ setzte voraus, dass die Vertonung der Intonation „Credo in unum Deum“ liturgisch überhaupt toleriert wurde. Konnte man die sonst vom Zelebranten allein vorgetragene Intonation in die mehrstimmige Komposition einbeziehen, so war es nur ein kleiner und syntaktisch logischer Schritt, das „Credo“ vor den einzelnen Glaubensartikeln zu wiederholen und damit das Glaubenszeugnis zu bekräftigen.

Als Solisten wirken mit: Monika Riedler, Martina Steffl, Gernot Heinrich und Markus Volpert.

Zum Offertorium singt der Chor “Lobet den Herren alle Heiden“ von Michael Praetorius (1571-1621).