Newsletter November 2024

 
Der November ist in dieser Herbstsaison für uns vielleicht der entspannteste Monat: nur eine große Messe – aber die hat es dafür in sich. Während die Messen am 1., 3. Und 10. quasi Standardrepertoire sind, ist allseits der Respekt vor den Herausforderungen von Bruckners f-Moll-Messe sehr Weiterlesen

Newsletter Oktober 2024

 
Nur für den Fall, dass Sie diese Ereignisse versäumt haben – in aller nötigen Unbescheidenheit sei es hier gesagt: die beiden Aufführungen von Bruckners e-Moll-Messe im Hochamt mit dem Kardinal am 7., und dann beim Freiluftkonzert vor der Kirche am 8. waren unübertrefflich. Überwältigend. Weiterlesen

Newsletter September 2024

 
Die Chorvereinigung St. Augustin macht sich nach der Sommerpause, die „glorreich“ mit Puccinis „Missa di Gloria“ unter Gustav Kuhn in der Toskana begonnen hat, beinahe ohne Anlaufzeit an ein sehr dicht gepacktes, intensives Programm. Die „Nikolaimesse“ dient ein wenig dem Aufwärmen, Weiterlesen

Newsletter Juni 2024

 
Mozart geht immer. Das wäre gleich einmal das Motto für die Loretomesse am 1. Sonntag im Juni. Mozart diesmal nicht in C-, sondern in B-Dur. Nikolaus Harnoncourt meinte einmal, Mozart habe kein einziges schlechtes Werk geschrieben. Aus musikalischer Sicht möchte ich das nicht kommentieren, Weiterlesen

Newsletter Mai 2024

 
Mit der geradezu bejubelten Aufführung der gloriosen Messe von Puccini am letzten Sonntag hat die Jesuitenkirche sich einmal mehr als die zentrale Pilgerstätte für höchst qualitätvolle Kirchenmusik in Wien erwiesen. Freilich ist das nicht allein das Verdienst der Chorvereinigung St. Augustin, Weiterlesen

Newsletter April 2024

Im April singt die Chorvereinigung nur dreimal, dies aber mit einem Programm, das es wirklich in sich hat. Mozarts „Missa Longa“ am Weißen Sonntag ist eine der aufwendigeren Mozartmessen, und „longa“ nur im Vergleich zu den von Fürsterzbischof Colloredo kurz und knapp gewünschen Messen: Weiterlesen

Newsletter März 2024

 
In der diesjährig sehr kurzen Fastenzeit gestalten wir im März bis zum Palmsonntag 4 Hochämter, davon eines nicht mit einer auskomponierten Messe, sondern mit thematisch passenden Motetten aus dem 17. und aus dem 20. Jahrhundert, die in die Liturgie „eingebaut“ werden.
Poulencs „Vinea Weiterlesen

Newsletter FEBRUAR 2024

Der selige Otto Schallmayer, jahrzehntelang ein Fels in der Brandung der Bass-Gruppe, sagte angesichts der um diese Jahreszeit wenig gemütlichen Temperaturen an unserer Wirkungsstätte immer, „Zu Ostern is’s in der Kirchn am köötastn“. Seiner Erfahrung nach hing die Kälte der Winterzeit noch Weiterlesen

Unsere neue CD: Antonín Dvořák – Stabat Mater

Das Stabat mater op. 58 ist das wohl bekannteste und meistgespielte Werk der geistlichen Kompositionen Antonín Dvořáks. Als Auslöser für die Vertonung wird in der Literatur immer wieder der Tod von Dvořáks Tochter Josefa genannt, die 1875 zwei Tage nach der Geburt stirbt.

Das Gedicht muss dem Kirchenmusiker Antonín Dvořák sehr vertraut gewesen sein. Die seit 1727 zum Fest der „Sieben Schmerzen Mariä“ im liturgischen Kanon der katholischen Kirche etablierte Sequenz gehörte zur volkstümlichen Marienverehrung in Böhmen. Dvořáks Werk ist für den Konzertsaal konzipiert. Der lateinische Text der Vorlage wird nicht in seiner schlichten strophischen Form präsentiert, sondern durch häufige Wiederholungen einzelner Passagen auf eine enorme Länge gedehnt. Mit großer Sensibilität geht die Musik auf die unterschiedlichen Stimmungsgehalte des liturgischen Textes ein. Neun Sätze im langsamen bis gemäßigten Tempo dienen als eine Art Passionsmeditation, ehe am Ende des zehnten Satzes die Ekstase einer Auferstehungsvision Oberhand gewinnt.

Uraufgeführt wurde das Chorwerk am 23.12.1880 in Prag, seinen endgültigen internationalen Durchbruch erlebte das Stabat mater im Jahre 1884, als Dvořák es im Rahmen einer Englandreise in der gewaltigen Kulisse der Londoner Royal Albert Hall vor ca. 8.000 Zuhörern mit einem aus über 800 (!) Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor und einem dazu passenden Riesenorchester aufführen konnte.

„Stabat mater“ ist ein lateinischer Vers, der im Mittelalter als besonders bemerkenswerte musikalisch-literarische Schöpfung zu gregorianischen Solo- oder Chorgesängen ohne festes Metrum und Tonhöhen neu gedichtet wurde. In 10 Doppelstrophen stellt das Stabat mater dar, wie den Menschen Hoffnung auf Erlösung erwächst aus dem Schmerz Mariens im Angesicht ihres zu Tode gequälten Sohnes. Die ersten 8 Strophen drücken Mitleid für Jesu‘ Mutter aus, welche unter dem Marterkreuz ihres Sohnes steht. Die zweite Strophe spielt dabei auf die Prophetie des greisen Simeon im Tempel an; danach lädt der Dichter die Madonna ein, ihren Kummer mit ihm zu teilen und ihn mit Jesus mitleiden zu lassen und im Hinblick auf den Jüngsten Tag für sein Überleben zu beten. Die letzte Strophe richtet sich direkt an Jesus und bittet ihn um einen Platz im Himmel.

Die Chorvereinigung präsentiert einen Mitschnitt eines sehr gelungenen Konzertes vom 16. Mai 2017 als CD. Es wurde ein 16-seitiges Booklet in Deutsch und Englisch erstellt. Das CD-Cover zeigt das Werk „Lanzenstich“ (1947, Ausschnitt) von Max Weiler (1910-2001), Fresko ca. 700×580 cm, in der Theresienkirche in Innsbruck. Es löste seinerzeit einen Skandal aus, dass Weiler gezwungen war, die Wandbilder zu verhüllen, um einer vom Vatikan verordeten Entfernung zuvorzukommen und die Arbeiten wurden gestoppt. Jetzt sind die Fresken wieder unverhüllt zu sehen.

Solisten: Cornelia Horak, Annely Peebo, JunHo You und Yasushi Hirano.
Chorvereinigung St. Augustin und Orchester, Leitung: Andreas Pixner.