Wir starten mit 2x Mozart und dann Schubert in die neue Saison, setzen am 1. Oktober mit Dvořák fort und wagen uns schließlich am 24. Oktober an unser erstes Konzert seit 3 Jahren.
In mehrerlei Hinsicht ist der September ein Neubeginn für uns: Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem „neuen“ Kirchenrektor P. Dr. Gustav Schörghofer SJ. Er hat vor 10 Jahren das Amt des Pfarrers in Lainz übernommen und hat seitdem nur sehr selten in der Jesuitenkirche, seiner früheren Rektoratskirche, zelebriert. Wie er uns versichert hat, wird er mit großer Freude seinen liturgischen Platz am 5. Pult der 1. Geiger einnehmen (meistens gibt es nur 3 oder 4) und von dort – zumindest innerlich – mit uns musizieren. Seinem Vorgänger P. Peter Fritzer SJ, der uns mit Ende August verlässt, danken wir sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit.
Die Aufbruchstimmung dieses Neubeginns wird, so hoffen wir, auch einen Zuwachs an Sängerinnen und Sängern mit sich bringen. Wir haben viel vor, in den nächsten beiden Saisonen, und brauchen noch dringend Verstärkung. Wer also jemanden kennt, der/die vielleicht ohnehin schon immer mit dem Gedanken gespielt haben: man kann auch einmal probeweise mitsingen, unverbindlich. Viele unserer jetzigen Kolleginnen und Kollegen sind so auf den Geschmack gekommen und möchten dieses wunderbare Erlebnis des Gesamtkunstwerks Jesuitenkirche nicht mehr missen.
Martin Filzmaier, Obmann
Sonntag, 3. September 2023:
W. A. MOZART: Missa solemnis in C-Dur – „Krönungsmesse“ KV 317 (1779)
Mozart schrieb seine geistlichen und kirchlichen Werke größtenteils „im Dienst“: als Angestellter des Erzbischofs von Salzburg gehörte es zu seinen Pflichten, Kompositionen für den Gottesdienst zu liefern. Bezeichnenderweise hat er nach dem Bruch mit dem Erzbischof Colloredo und seiner Übersiedlung nach Wien als freier Künstler im Jahre 1781 kaum noch kirchliche Werke komponiert. Es entstanden nur noch drei geistliche Kompositionen: die große Messe in c-Moll KV 427 als Erfüllung eines Gelübdes, die Motette „Ave verum“ KV 618 als Dankes- und Freundesgabe für den Badener Regens Chori Anton Stoll und das Requiem KV 626 als gut honoriertes Auftragswerk. Der Bereich des Religiösen scheint ihn in seiner Tätigkeit als Komponist nach 1781 nicht sonderlich interessiert zu haben, und sehr wahrscheinlich gilt dies im Grunde auch für seine kirchlichen Kompositionen der Salzburger Zeit: sie sind kein Ausdruck einer spezifischen Religiosität. In der Vertonung der geistlichen und liturgischen Texte zeigt sich vielmehr eine gewisse Unbefangenheit, die auf völlige Problemlosigkeit und eine dem Zweifel enthobene Selbstverständlichkeit des Glaubens schließen lässt.
Bei der Komposition seiner Messen musste sich Mozart den Wünschen des Erzbischofs fügen, und das hieß konkret: dessen „kurzem Geschmack“. Gemäß einer Verfügung durften an „gewöhnlichen“ Sonntagen die fünf traditionellen Musikstücke des Gottesdienstes nicht länger als eine halbe Stunde dauern; dennoch sollte ihr festlicher Charakter durch die Besetzung mit Trompeten und Pauken beibehalten bleiben.
Die Messe KV 317 gehört zu dem Typus der „Missa brevis“. Ihren Namen „Krönungsmesse“ trägt sie, weil sie 1779 angeblich für eine Erinnerungsfeier für die Krönung des Marienbildes in der Wallfahrtskirche Maria Plain bei Salzburg komponiert worden sei, oder weil sie 1790 und 1792 in Frankfurt und 1792 in Prag für die jeweiligen Krönungsfeierlichkeiten verwendet wurde.
Sie ist von ausgeprägt symphonischen Charakter. Im Gloria und Credo werden Sonaten- und Rondoform miteinander kombiniert; rondohafte Züge zeigt auch das Benedictus, dessen Thema dem Serenadentyp angehört. Im Übrigen werden einige Textpassagen oft blockartig und kontrastierend voneinander abgesetzt.
(Text aus dem Booklet der CD von Deutsche Grammophon 419060-2. Hans-Günter Klein.)
Solisten sind: Monika Riedler, Martina Steffl, Gernot Heinrich, Klemens Sander
Zum Offertorium singt der Chor die Motette „Lobet den Herren“ von Michael Praetorius, (eigentlich Michael Schultheiß, geb. 15. Februar 1571 in Creuzburg bei Eisenach; gest. 15. Februar 1621 in Wolfenbüttel; deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister und Gelehrter im Übergang von der Renaissance– zur Barockzeit).
Sonntag, 10. September 2023:
W. A. MOZART – „Piccolominimesse“ KV 258 (1776)
Mozart komponierte die Missa brevis in C-Dur KV 258 1775 für vierstimmigen Chor, Soli und Orchester. Der durch Pauken und Trompeten entstandene feierliche Charakter der Messe wird durch später hinzugefügte Oboen-Stimmen weiter hervorgehoben. Dem Gebot der Kürze kommt große Beachtung zu. Einige Besonderheiten weist das stark komprimierte Schlussfugato des Gloria und das die Trinität darstellende Unisono im Credo auf. Das Benedictus stellt sich im Allegro mit voller Besetzung und vokaler Doppelchörigkeit gegen die leise und getragene Tradition dieses Satzes. Das Dona nobis pacem ist in die Gesamtform des Agnus Dei eingebunden.
Gelegentlich trägt die Missa brevis KV 258 den Beinamen »Piccolomini-Messe«, dessen Herkunft jedoch ungeklärt ist. In der Vergangenheit war die Messe auch unter dem Beinamen »Spaur-Messe« bekannt. Leopold Mozart hatte 1778 in einem Brief an Wolfgang Amadeus eine Messe erwähnt, die dieser 1776 anlässlich der Konsekration von Ignaz von Spaur zum Weihbischof von Brixen komponierte. In der Mozart-Forschung herrschte lange Zeit Unsicherheit darüber, um welches Werk es sich bei dieser »Spaur-Messe« genau handelte.
Neuere Forschung geht einhellig davon aus, dass es sich bei der »Spaur-Messe« um die Messe C-Dur KV 257 handelt. Dies hatte der Musikwissenschaftler Alan Tyson 1987 durch Vergleiche der von Mozart verwendeten Notenpapiere plausibel machen können. Bestätigt wurde dies 2007 durch den Fund eines Stimmensatzes in Brixen mit handschriftlichen Eintragungen von Wolfgang Amadeus und Leopold Mozart.
Das lebhafte Kyrie läuft im Allegro durch und ist durch den ständigen Wechsel von Chor und Soli mit entsprechender instrumentaler Begleitung geprägt. Auf das vom Chor forte gesungene „Kyrie eleison“ folgt jeweils das von den Solisten piano vorgetragene „Christe eleison“.
Im straff durchkomponierten und mit einem knappen Fugato endenden Gloria sind die Singstimmen beherrschend. Den chorischen Anfang mit dem Wort „Gloria“ gestaltet Mozart durch punktierten Rhythmus betont akklamatorisch, so wie er in ähnlicher Weise auch die Worte „Gratias“ und „Quoniam“ akzentuiert und damit den hymnischen Charakter des Satzes unterstreicht.
Das Credo gliedert sich in drei Teile mit „Et incarnatus est“ und „Crucifixus“ als langsamen Mittelabschnitt. Das „Et incarnatus est“ wird vom Solotenor gesungen, während das anschliessende „Crucifixus“ nicht wie üblich rein chorisch ist. Vielmehr singt der Chorbass allein viermal chromatisch aufsteigend das drohend wirkende „Crucifixus“, während die Worte „Crucifixus etiam pro nobis“ den drei oberen Solostimmen zugewiesen sind, bevor der Chor vierstimmig mit „passus et sepultus est“ den Vers beschließt.
Wie im Gloria wird auch im Credo die feierliche Kürze durch die im Vergleich zu den Missae solemnes deutlich geringere Zahl von Wortwiederholungen erzielt.
Das Wort „Sanctus“ erklingt auf den beiden ersten Vierteln konform mit den Trompeten und Pauken mit anschließender Halbepause, die von den Oboen und den Streichern in Sechzehntelbewegungen überspielt werden. Auf den langsamen, majestätischen Beginn des Satzes folgt der schnellere Teil. Das Hosanna ist ein Fugato und geht in kurze Rufe über.
Das Benedictus ist ein ausgedehnter, temperamentvoller Allegro-Satz, in dem sich Chor und Soli fortwährend abwechseln, verschränken und verbinden. Es findet eine Art Dialog zwischen dem Solistenensemble und dem Chor statt, der in gewissen Abständen immer nur das Wort „Benedictus“ wiederholt, bevor es an zwei Stellen zu Doppelchörigkeit kommt. Mozart setzt keine der Solostimmen wirklich solistisch ein, sondern behandelt das vollständige Quartett wie einen zweiten kleinen Chor. Die Streicher begleiten den Satz mit Tonleiterfiguren in Achteltriolen. Der Einsatz der Oboen, Trompeten und Pauken verleiht dem sonst verhaltenen Satz einen besonders feierlichen Charakter.
Das im Adagio durchkomponierte Agnus Dei beginnt im strahlenden C-Dur-Tutti und wendet sich erst beim Einsatz des Soloquartetts kurzzeitig nach c-Moll. Bemerkenswert ist, dass Mozart im Chorsatz die Worte „qui tollis“ stets subito piano singen lässt, wodurch das folgende Wort „peccata“ im Forte besonders betont wird. Auffallend ist auch der Schluss, wo Mozart das „Dona nobis pacem“ nicht wie in anderen Messen fast wie ein auftrumpfender Kehraus dem „Miserere nobis“ anhängt, sondern aus dem „Miserere“ hervorwachsen und ohne Takt- oder Tempowechsel ausklingen lässt.
Besetzung: Soli (SATB), Chor (SATB), 2 Violinen, 2 Trompeten, Pauken, Bass und Orgel
Text: http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/stifts-chor-bonn/dokumente/Werkbeschreibung/messen/Mozart_KV258.html Autor: Judith Roßbach
Als Solisten musizieren mit uns Ursula Langmayr, Eva Maria Riedl, Alexander Kaimbacher und Markus Volpert.
Zum Offertorium singt der Chor die Motette „Locus iste“ von Anton Bruckner. Das vierstimmige a-capella-Graduale, komponiert 1869, versucht mittels schlichter Anlage und verhaltener Chromatik das „inaestimabile sacramentum“ (unergründliches Geheimnis) musikalisch zu beschreiben.
„Locus iste“ sind die Anfangsworte der lateinischen Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella von Anton Bruckner (WAB 23) in C-Dur. Bruckner komponierte das Werk im Jahre 1869 für die Einweihung der Votivkapelle im Mariä-Empfängnis-Dom in Linz. Bruckner stellte das Werk am 11. August 1869 fertig. Die Aufführung kam zum Festtag der Einweihung der Votivkapelle nicht zustande. Locus iste wurde am 29. Oktober 1869 uraufgeführt. Der Text ist das Graduale (Zwischengesang) für das Kirchweihfest.
Locus iste a Deo factus est, inaestimabile sacramentum, irreprehensibilis est. |
Dieser Ort ist von Gott geschaffen, ein unschätzbares Geheimnis, kein Fehl ist an ihm. |
Sonntag, 17. September 2023:
Franz SCHUBERT – Messe Nr. 3 in B-Dur, D 324 (1815)
Franz Schubert komponierte zwischen 1814 und seinem letzten Lebensjahr sechs lateinische Messzyklen. Die erste Messe in F-Dur D 105 ist eine Missa solemnis und entstand für die Hundertjahrfeier der Kirche von Lichtental, Schuberts Heimat im Wiener Randbezirk. Die folgenden Messen in G-Dur D 167, B-Dur D 324 und C-Dur D 452 gehören dem Brevis-Typ an, obwohl diejenige in B eine ungewöhnlich große Orchesterbesetzung mit Oboen, Fagotten, Trompeten und Pauken sowie, allerdings nur im Kyrie Hörnern und Posaunen aufweist.
Nur acht Monate nach der Komposition der G-Dur Messe begann Schubert am 11. November 1815 seine dritte Messe in B-Dur D 324. Obwohl die B-Dur-Messe mit einer Aufführungsdauer von knapp 30 Minuten durchaus noch als missa brevis bezeichnet werden kann, weist die große Instrumentalbesetzung sie als Werk für eine besondere Gelegenheit aus. In dieser Hinsicht knüpft sie an die Messe in F-Dur D 105 an, wenn auch in einem etwas kleinerem Maßstab, die Dauer betreffend.
Obwohl als sicher angenommen werden kann, dass sie in Lichtental zur Aufführung kam, ist der genaue Anlass ebenso unbekannt wie das Datum, an dem die Komposition beendet wurde. Die autographe Partitur, die sich heute in der British Library in London befindet, enthält einige spätere Korrekturen, die wohl im Zusammenhang mit einer Aufführung gemacht wurden. Sie scheint wohl auch außerhalb Wiens bekannt gewesen zu sein: Ferdinand Schubert berichtet in einem Brief an seinen Bruder Franz vom 6. Oktober 1824 von einer Aufführung einer Messe eines unbekannten Komponisten in Hainburg, zu der er gebeten wurde, die Orgel zu spielen. Als er die Noten erhielt, erkannte er in dem Werk die B-Dur-Messe seines jüngeren Bruders. Die Aufführung selbst lobt er in den höchsten Tönen, nur der Tenor wäre »etwas ängstlich und stimmlich schwach« gewesen.
Das Répertoire International des Sources Musicales (RISM) weist etwa ein halbes Dutzend Abschriften aus Österreich, Deutschland und Tschechien aus. Ihre Verbreitung war jedoch bei weitem nicht die der anderen drei Lichtentaler Messen in F-Dur, G-Dur und C-Dur. Auch heute noch scheint es die am wenigsten häufig aufgeführte Messe dieser Reihe zu sein. Der Erstdruck der B-Dur Messe erfolgte jedoch bereits 1837 bei Haslinger in Wien.
Bekanntermaßen vertonte Schubert in keiner seiner Messen den vollständigen liturgischen Text. Allerdings verzichtet er nicht nur auf das „Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam“ („[Ich glaube an] die eine heilige katholische und apostolische Kirche“), das er niemals in Musik setzte; eine tendenziell zunehmende Zahl weiterer Auslassungen von Glaubenssätzen des Gloria und des Credo machen persönliche Skepsis gegenüber der christlichen Lehre wahrscheinlich. Manche der Lücken und die merkwürdige Verkürzung „Confiteor unum baptisma in remissionem mortuorum“. in der Messe B-Dur lassen allerdings auch Irrtümer durch mangelnde Lateinkenntnisse vermuten; ein eindeutiges Bild hat sich für das Verständnis dieses Phänomens aus den bisherigen Untersuchungen nicht ergeben. Der letzte Satz des Credos lautet (vollständig): »Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum, et exspecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi sæculi.« (Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.)
Insgesamt ließ sich Schubert in puncto formaler Anlage – Gliederung in sechs große Sätze, Verzicht auf Arien für die Gesangssolisten, welche stattdessen entweder allein oder in der Gruppe mit kurzen Passagen dem Chor gegenübertreten – wohl auch durch die „sinfonische Messe“ des späten Haydn inspirieren, ohne freilich dessen zeitliche Ausdehnung zu erreichen. Ein repräsentatives, musikalisch reizvolles Werk also, das mit seiner vielschichtigen, detailliert ausgearbeiteten Textbehandlung beeindruckt.
Quellenangabe: http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/stifts-chor-bonn/dokumente/Werkbeschreibung/messen/Schubert_D324.html
Als Solisten hören Sie Eva Maria Schmid, Mari Nakayama, Thomas Ebenstein und Huub Claessens.
Zum Offertorium singt der Chor die 5-stimmige Choralfuge „Ehre und Preis sei Gott dem Herren in der Höhe“ aus dem „Magnificat“ von J.S.Bach (BWV 243,11b).
Sonntag, 1. Oktober 2023:
Antonin Dvořák, Messe in D-Dur op. 86 (1887)
Die D-Dur-Messe nimmt eine Sonderstellung innerhalb der Kirchenmusik Dvoráks ein. Formal durchaus groß angelegt, war sie doch in der Originalbesetzung für eher bescheidene Verhältnisse gedacht. Die Uraufführung der Messe am 11. September 1887 in der Schlosskapelle von Lužany leitete Dvořák selbst.
Das dreiteilige Kyrie ist in einem „Andante con moto“-wiegenden Sechsvierteltakt geschrieben. Dreiteilig ist auch das Gloria angelegt. Im ersten „Allegro vivo“ folgen auf die strahlenden und kompakten Dreiklangsfanfaren des „Gloria in excelsis Deo“ und dem innigen Wunsch des „et in terra pax hominibus“ die satztechnisch verschränkten und rhythmisch aufgelockerten preisenden Anrufungen Gottes und ein eher konventionelles Fugato „adoramus te“. Lyrisch gibt sich der „Andante“-Mittelteil: kontrastierender Frauen- und Männerchor, solistische Passagen, expressive Dichte vor allem im melodisch weitgespannten „qui tollis peccata mundi“. Die musikalisch sehr verkürzte Reprise greift nur zwei Gedanken des ersten Allegro wieder auf: den der Anrufungen und das Fugato, hier zum Text „cum sancto spiritu“, mit dem gleichen, nur leicht veränderten Thema.
Der zweifellos bedeutendste Satz der Messe ist das Credo, das umfangreiche zentrale Glaubensbekenntnis. Jeweils vom Alt vorgetragen und dann von den übrigen Stimmen übernommen, eröffnet ein achttaktiges Thema, volksliedhaft natürlich und volkstümlich einfach, mit seinen leichten Varianten den Satz. Dass es, wie sonst in Credo-Sätzen seit dem frühen Mozart formal üblich, nicht in einer freien Rondoform eingebaut, sondern lediglich in dem Rahmen schließenden „Credo in Spiritum Sanctum“ wieder aufgegriffen wird, spricht für die kluge Ökonomie des Komponisten.
Das lapidare Sanctus geht unmittelbar in das Benedictus über. Dieses beginnt mit einem zwanzig Takte langen selbstständigen Orgelvorspiel in ruhigem Lento-Zeitmaß. Das „Osanna“ greift auf den Schlussteil des Sanctus zurück, mit leichten, vor allem durch die geänderte Tonart bedingten Abweichungen. Das dreiteilige Agnus Dei gehört neben Credo und Benedictus zu den musikalisch reichsten Sätzen der Messe. Im ersten Teil des Agnus Dei wird das achttaktige, wunderbar gegliederte und gesteigerte Thema mit beibehaltener Gegenstimme durch die vier Solostimmen geführt. Auf das emphatisch drängende dreimalige „miserere nobis“, jeweils von einer Chorgruppe einstimmig vorgetragen, folgt die ruhige, die Gewissheit der Gewährung schon vorwegnehmende Friedensbitte „dona nobis pacem“.
Text: aus dem Internet, Autor unbekannt.
Solist*en: Cornelia Horak, Katrin Auzinger, Gernot Heinrich, Markus Volpert.