Bruckner – Requiem

18,00

Requiem in d-Moll für Chor, Soli, Orchester und Orgel (WAB 39)

Adele Haas (Sopran), Sylvia Wade (Alt), Björn Maseng (Tenor), Leopold Spitzer (Bass)

Chorvereinigung St. Augustin und Orchester (ehemals Chor und Orchester von St. Augustin-Wien)

Dirigent: Friedrich Wolf (aufgenommen 1975)

Orgel: Martin Haselböck

Kategorie:

Beschreibung

 

Anton BRUCKNER – Requiem in d-Moll WAB 39

für Chor, Soli, Orchester und Orgel

Das Requiem in d-Moll, eine Vertonung der Missa pro defunctis für gemischten Chor, Gesangssolisten, drei Posaunen, ein Horn, Streicher und Orgel mit Generalbass, wurde von Bruckner zum Gedenken an Franz Sailer, den Sekretär im Stift Sankt Florian, verfasst, der Bruckner ein Bösendorfer Klavier zur Verfügung stellte und es ihm später vererbte. Das Requiem wurde am 15. September 1849 im Stift St. Florian uraufgeführt. Die Handschrift befindet sich im Kloster St. Florian. Bruckner revidierte das Requiem zweimal, 1854 und 1892. Die Österreichische Nationalbibliothek erwarb die revidierte Partitur 1923.

Das Requiem ist höchstwahrscheinlich Bruckners erste wirklich große Komposition und wahrscheinlich sein erstes bedeutendes Werk. Es ist erstaunlich, was er erreicht hat, besonders wenn wir uns die große Doppelfuge des „Quam olim Abrahae“ ansehen, die mindestens sechs Jahre vor Beginn seiner gründlichen kontrapunktischen Studien bei Simon Sechter geschrieben wurde! Das Requiem war Bruckners erste größere Komposition und auch sein erstes Werk mit Orchester. Bei der Besprechung 1892 urteilte Bruckner als höchst selbstkritischer Siebzigjähriger über das Werk wie folgt: „Es is‘ net schlecht!“ Das Werk, welches Bruckner als 25-jähriger Organist in Sankt Florian komponierte, steht noch in der Tradition der Wiener Klassik; wie auch die klassischen Requiemvertonungen von Mozart, Kraus und Cherubini steht Bruckners Requiem in d-Moll, wechselt aber im finalen „Lux Perpetua“ nach D-Dur. Es gibt einen deutlichen Einfluss von Mozart im gesamten Werk.

Es gibt viele Passagen, die an das erinnern, was schon damals, 1848/49, eine vergangene Zeit war (schon der Anfang verweist unwiderstehlich auf Mozarts Requiem in der gleichen Tonart), und obwohl die bloße Einbeziehung eines bezifferten Basses für Orgel continuo rückwärtsgewandt erscheint, gibt es bereits mehrere Blitze des späteren, großen Bruckners.

Trotzdem ist keineswegs ein perfektes Meisterwerk. Man kann sagen, dass es der erste vollständige Beweis dafür ist, dass der junge Mann ein Komponist von unschätzbarem Versprechen war. Die expressiv zurückhaltende Eröffnung des Eingangs des Requiems mit seinen sanft wechselnden Synkopen in den Streichern nimmt in den beiden früheren d-Moll-Symphonien schon schwach die eine oder andere eigene symphonische Passage vorweg. Wir können uns der feierlichen Schönheit dieser Musik nicht entziehen, die bereits die authentische Atmosphäre eines natürlichen Genies hat.

Quelle: Wikipedia.